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Brauchtumspflege für den guten Zweck: Die Sternsinger waren unterwegs

Anfang des Jahres waren in Unterbrunn wieder die Sternsinger aktiv. Hier ein kleiner Bericht und die Hintergründe dieses schönen Brauchs:

Über fast jeder Türe in unserer Pfarrei stehen die Buchstaben C + M + B und dazu das aktuelle Jahr. Viele meinen, dass diese Buchstaben die Initialen der Namen der drei heiligen Könige darstellen – Caspar, Melchior und Balthasar. Das stimmt nicht ganz, denn diese Buchstaben stehen für CHRISTUS MANSIONEM BENEDICAT, was übersetzt so viel bedeutet wie „Christus segne dieses Haus“.

Diesen Segen, ein Lied oder einen Spruch und Weihrauch (wenn man das will), bringen jedes Jahr um den 6. Januar Kinder und Jugendliche aus der Pfarrei Unterbrunn, die als „Heilige drei Könige“ von Haus zu Haus gehen. Bei Wind und Wetter gehen sie durchs Dorf um für notleidende Kinder zu sammeln. Dahinter steckt viel Aufwand und Planung. Denn es sind nicht nur die Kinder, die durch die Ortschaften Unterbrunn, Oberbrunn, Hausen, Frohnloh und die umliegenden Aussiedlerhöfe gehen.

Die Gewänder müssen genäht, gewaschen und ausgebessert, sowie die Sterne und die Weihrauchfasserl vorbereitet werden. Natürlich darf auch eine Stärkung vor und nach dem Gehen nicht fehlen, und sehr oft braucht es einiges an warmen Getränken, um den winterlichen Temperaturen entgegenzuwirken. Für Speis und Trank, Räumlichkeiten und Fahrdienst sorgen seit Jahren Angelika Göschl vom Pfarrhof sowie Sonja Höger. Ankleiden, Schminken und Planung der Touren sowie die Abstimmung mit der Pfarrei gehört ebenso dazu.

Dieses Jahr sind die Kinder am Sonntag, 05.01.2025 und am Montag, 06.01.2025 jeweils von 9:30 Uhr bis 14:30 Uhr von Haus zu Haus gegangen, um den Segen zu bringen und um für Kinder in Not zu sammeln. Die Gelder, die so zusammenkommen gehen direkt an das Kindermissionswerk, das Hilfswerk der Sternsinger. Dieses unterstützt nicht nur ein Projekt oder eine Region, sondern rund 1.100 Kinderhilfsprojekte weltweit.

Leider war Sonntags in Unterbrunn das Wetter sehr schlecht und nass. Am Montag in Oberbrunn, Hausen und Frohnloh war es dann etwas besser, aber kalt. Trotzdem haben die 13 Kinder in drei Gruppen gut durchgehalten, und es konnte eine ansehnliche Summe für Kinder in Not gesammelt werden. Natürlich gibt es an einigen Türen auch Süßigkeiten oder andere kleine Stärkungen. Jeweils nach dem Rundgang trifft man sich im Pfarrhof zum Aufwärmen, zur Nachbesprechung und zum Verteilen der Süßigkeiten. Auch die Kleider müssen meist wieder getrocknet werden. Zum Mittagessen können die Sternsinger und ihre Begleiter ins Gasthaus Högner und in den Pfarrhof. Früher waren sie auch bei Familien der Sternsinger zu Gast.

Vor oder nach der Sternsingeraktion gibt es immer noch ein Treffen aller Beteiligten im Pfarrhof mit gemeinsamem Pizza essen. Die Pizza wird übrigens von den Kindern und Jugendlichen selbst ausgerollt und belegt und mit Unterstützung im Backhäusl des Pfarrhofs frisch gebacken. Auch ein Film wurde dieses Jahr gezeigt. “Willi und die Kinderrechte” – der Film zur Sternsingeraktion 2025 wurde gemeinsam angeschaut. So lernt man sich kennen und wird eine Gemeinschaft, die diese große Aufgabe jedes Jahr gemeinsam meistert.

Die Verantwortlichen wollen sich herzlich bei allen Helfern, Eltern und natürlich vor allem bei den Kindern bedanken, die dieses Jahr teilgenommen haben. Um diesen schönen und wohltätigen Brauch aufrecht erhalten zu können, braucht es natürlich immer wieder neue Helfer und Freiwillige, die Aufgaben übernehmen. Irgendwann wächst jedes Kind aus dem „Sternsinger-Alter“ raus und dann braucht es Nachwuchs, der diese Aufgabe weiterführt. Aus diesem Grund wollen sie hier auch einen Aufruf starten für Freiwillige für das kommende Jahr. Bitte meldet Euch gerne bei Angelika Göschl im Pfarrhof. Eines ist in diesen Zeiten auch nicht mehr so wichtig und das ist die Konfession. Egal ob katholisch oder evangelisch oder was anderes oder gar nichts. Alle Helfer und Freiwilligen sind herzlich willkommen sich zu beteiligen, denn es geht um Unterstützung für Kinder in Not und die gibt es auch in allen Konfessionen.